So verstehen Sie, was eine Speicherkassette ist
Moderne Computer speichern ihre Daten meist auf internen Speichern – SSDs oder HDDs. Ja, diese großen Solid-State-Laufwerke oder rotierenden Festplatten. Manchmal sieht man auch Leute, die externe oder Wechselmedien wie externe SSDs, HDDs, USB-Sticks oder sogar CDs und DVDs verwenden. Und selbst Spielekonsolen setzen heutzutage eher auf internen Speicher als auf optische Datenträger. All das ist ziemlich Standard, aber die Technologie dahinter hat eine verrückte Geschichte. In den Anfängen der Computer gab es ziemlich begrenzte Technologie, was bedeutete, dass das Speicherdesign ganz anders war. Damals bestand Speicher hauptsächlich aus ROM und RAM. RAM war super teuer, also verwendeten die meisten Systeme ROM zur Speicherung, was viel billiger war und sogar direkt im Arbeitsspeicher angesprochen wurde. Es ist schon verrückt, wenn man bedenkt, wie sich die Dinge entwickelt haben.
Früher gab es Speichermodule – herausnehmbare Module mit ROM, die in einen Steckplatz gesteckt wurden. Sie ermöglichten den direkten Austausch von Software oder Spielen – kein Kopieren erforderlich. Da ROM direkt adressierbar war, konnten Daten schnell abgerufen werden, ohne den teuren RAM zu füllen. Eine clevere Möglichkeit, begrenzte Ressourcen zu optimieren. Doch natürlich entwickelte sich die Technologie rasant weiter, sodass Module weitgehend obsolet wurden. Dennoch lebt ihr Erbe heute in einigen ungewöhnlichen Formfaktoren weiter, wie zum Beispiel den microSDs in Nintendo Switches. Aber die wichtigste Erkenntnis? Bei Modulen drehte sich alles um direkten Zugriff, Geschwindigkeit und günstige Herstellung.
Alternativen
Mit dem Aufkommen optischer Medien wie CDs und DVDs änderte sich die Lage. CDs konnten deutlich mehr Daten speichern als Kassetten, mussten aber vor der Verwendung in den RAM geladen werden – im Gegensatz zu ROM-Kassetten waren die Daten nicht direkt zugänglich. Da RAM lange Zeit teuer war, war dies ein Problem. Doch mit sinkenden RAM-Preisen und steigenden Kapazitätsanforderungen wurden optische Medien praktischer. Außerdem bedeutete die Produktion von CDs in kleineren Auflagen ein geringeres finanzielles Risiko für die Hersteller – ideal für Nischenmärkte und kleinere Softwareentwickler. Schließlich wurden CDs aufgrund ihrer größeren Kapazität und der niedrigeren Produktionskosten für den Massenmarkt zum König der Software- und Spielevertriebsmedien.
Auch die Größenvorteile spielten eine Rolle. CDs waren zwar immer noch größer als Cartridges, wurden aber auf eine Mindestgröße standardisiert, die sich praktisch herstellen ließ. Cartridges hingegen konnten in vielen Formen und Größen hergestellt werden, was sie insbesondere für Handheld-Spielgeräte ideal machte. Die enorme Flexibilität in Bezug auf den Formfaktor verschaffte Cartridges einen Vorteil im Segment der tragbaren Spiele. Deshalb wurden die Form- und Größenkonzepte auch nach ihrer Abkehr von Konsolen und Computern auf Handheld-Spielegeräte übertragen.
Heutzutage sind Speichermodule so gut wie verschwunden. Die niedrigen Kosten für internen Speicher und die Möglichkeiten des Internets beim Herunterladen bedeuten, dass physische Module weitgehend der Vergangenheit angehören. Einziger echter Verlierer: die Nintendo Switch. Sie verwendet immer noch Module – allerdings ähneln sie mittlerweile stark microSD-Karten, nur in einem anderen Format. Dennoch handelt es sich um ein Überbleibsel des alten Designs, nur angepasst an die moderne Technik.
Speicherkarte
Aber verwechseln Sie Speichermodule nicht mit Speicherkarten. ROM-Module enthielten schreibgeschützte Daten, meist Software oder Spieldaten, die sich nicht änderten. Speicherkarten hingegen sind beschreibbar – denken Sie an SD-Karten oder microSDs. Auf ihnen können Sie Spiele, Videos und vieles mehr speichern. Das ist ein großer Vorteil, denn jetzt können Sie Spielstände oder Daten einfach übertragen, und Spielgeräte sind viel flexibler geworden. Allerdings waren diese Speicherkarten damals so groß, dass sie keine riesigen Spieldateien aufnehmen konnten. Sie dienten also eher zum Speichern von Daten als als primärer Speicher.
Zusammenfassung
Im Wesentlichen war eine Speicherkassette ein kostengünstiges, herausnehmbares Hardwareteil mit ROM-Chips, das zur Verteilung von Software verwendet wurde, bevor optische Datenträger und das Internet die Oberhand gewannen. Das Laden von Daten war schnell, da die Daten direkt zugänglich waren, allerdings nur, weil sie im Gegensatz zu heutigen SD-Karten und USB-Sticks nicht beschreibbar waren. Mit der Zeit verlor sie an Praktikabilität, da die Kosten für internen Speicher sanken und alles bequem heruntergeladen werden konnte. Dennoch legte diese Ära einige grundlegende technische Überlegungen zu direktem Zugriff und physischen Formfaktoren fest. Heute ist sie größtenteils ein Stück Technikgeschichte, außer vielleicht, wenn man Kassetten aus Nostalgie- oder Sicherheitsgründen austauscht.