Beim Starten eines Computers erscheint normalerweise ein kurzer Text auf dem Bildschirm, noch bevor Windows überhaupt zu laden beginnt. Dieser Text informiert Sie oft über den Arbeitsspeicher, zeigt Boot-Optionen an oder weist Sie einfach darauf hin, welche Taste Sie drücken müssen, um die BIOS-/UEFI-Einstellungen aufzurufen. Heutzutage booten Geräte in der Regel superschnell, und diese Bildschirme sind minimal – manchmal nur ein Logo mit einem kurzen Countdown. Auf älteren oder individuell zusammengestellten PCs werden Ihnen jedoch möglicherweise noch detailliertere Informationen angezeigt, wie POST-Meldungen oder Branding-Bildschirme. In dieser ersten Phase übernimmt hauptsächlich das BIOS – oder heutzutage UEFI – die Hardwareprüfungen und startet den Ladevorgang des Betriebssystems. Wenn Sie auf Probleme stoßen, wie z. B.seltsame Meldungen auf dem Bildschirm oder ein frühzeitiges Hängenbleiben Ihres PCs, kann es bei der Fehlerbehebung oder Feinabstimmung Ihres Systems hilfreich sein, die Ursache des BIOS zu verstehen.

Das BIOS (Basic Input/Output System) war im Grunde die erste Software, die beim Einschalten eines herkömmlichen PCs ausgeführt wurde. Es wurde in den 70er Jahren von IBM erfunden und entwickelte sich zum Standard für die Konfiguration der Hardware und den Start des Betriebssystems. Obwohl die meisten Systeme heute auf UEFI laufen, ist die Grundidee immer noch ähnlich: Ersteinrichtung, Hardwareprüfungen und Booten vom gewählten Speichergerät.

Was macht das BIOS bzw. UEFI eigentlich?

Grundsätzlich sucht und lädt es den Bootloader für Ihr Betriebssystem – sei es Windows, Linux oder ein anderes. Zuvor führt das BIOS jedoch POST-Routinen (Power-On Self-Test) aus. Diese Tests stellen sicher, dass Ihre gesamte Hardware wie RAM, CPU, Laufwerkscontroller und sogar Peripheriegeräte vorhanden sind und einwandfrei funktionieren. Wenn etwas nicht stimmt, wird normalerweise ein Fehler ausgegeben oder der Bootvorgang angehalten. Bei einigen Setups erhalten Sie eine detaillierte Meldung oder einen Signaltoncode, der auf das Problem hinweist. Früher bootete das BIOS standardmäßig von Disketten, sofern vorhanden – ja, das waren noch Zeiten – und mit zunehmender Flexibilität moderner BIOS-/UEFI-Firmwares bootete es auch von Festplatten, CDs/DVDs oder USB-Sticks. Wenn keines davon bootfähig ist, wird eine Meldung wie „Kein bootfähiges Gerät gefunden“ angezeigt. Das ist zwar etwas ärgerlich, aber für die Fehlersuche hilfreich.

Moderne UEFI-Firmware baut darauf auf, bietet aber zusätzlich GUI-basierte Konfigurationsmenüs, schnellere Bootzeiten und Unterstützung für größere Festplatten – beispielsweise über 2 TB. Wenn Sie Ihr BIOS verändern, Boot-Prioritäten ändern, Virtualisierung aktivieren oder Übertaktungseinstellungen optimieren, wird alles hier gespeichert. Nur ein kleiner Hinweis: Das Verändern bestimmter Einstellungen kann manchmal zu Boot- oder Stabilitätsproblemen führen.Änderungen sollten daher mit Bedacht vorgenommen werden.

Wie wird das BIOS/UEFI implementiert?

Ursprünglich war die BIOS-Firmware auf einem ROM-Chip gespeichert, der auf das Motherboard gelötet war – damals ein heißer Trend, da man sie nicht austauschen konnte, ohne den Chip physisch auszutauschen. Das war mühsam, daher war eine BIOS-Aktualisierung eine große Sache und erforderte oft spezielle Hardware oder Techniker. Heute verwenden die meisten modernen Motherboards EEPROM- oder Flash-Speicherchips, die per Software neu programmiert werden können. Deshalb werden Ihnen möglicherweise Optionen wie „BIOS-Update“ im Dienstprogramm Ihres Motherboards oder sogar in Windows-Anwendungen Ihres Motherboard-Herstellers (wie ASUS AI Suite oder MSI Live Update) angezeigt. Manchmal bedeutet das Flashen des BIOS, dass Sie eine Firmware-Datei auf einen USB-Stick kopieren, dann in das BIOS/UEFI-Setup booten und „BIOS aktualisieren“ auswählen, um es zu flashen – stellen Sie nur sicher, dass die Stromversorgung während dieses Vorgangs stabil bleibt, sonst verwandelt sich Ihr PC möglicherweise in einen Briefbeschwerer.

Die meisten Systeme verfügen über Firmware-Updates, die Wiederherstellungsfunktionen beinhalten – beispielsweise Dual-BIOS-Setups, bei denen zwei Kopien der Firmware vorhanden sind. Bei einem fehlgeschlagenen Flashvorgang kann das System auf die Sicherung zurückgreifen, was im Vergleich zu früheren Zeiten, als ein fehlgeschlagenes BIOS-Update den gesamten Rechner lahmlegen konnte, viel Ärger erspart. Aber Vorsicht: Ein fehlerhaftes Update oder ein Stromausfall während des Flashvorgangs können immer noch Probleme verursachen. Befolgen Sie daher am besten die offiziellen Anweisungen genau.

BIOS- und Firmware-Viren

Da das Flashen des BIOS früher so unkompliziert war, öffnete es Schadsoftware – etwa BIOS-Viren – Tür und Tor, die Ihre Firmware direkt infizieren konnten. Der berüchtigte CIH-Virus (auch Tschernobyl-Virus genannt) konnte Ende der 90er Jahre sogar BIOS-Inhalte löschen und das Motherboard bis zum erneuten Flashen komplett außer Betrieb setzen. Heutzutage hat sich die BIOS-/UEFI-Sicherheit dank digitaler Signaturen und Secure Boot verbessert, die die Integrität der Firmware beim Startvorgang überprüfen. Dennoch bleiben Risiken bestehen, wenn Sie BIOS-Updates aus dubiosen Quellen herunterladen oder infizierte Dateien erhalten. Laden Sie Updates daher immer direkt von der Website des Motherboard-Herstellers herunter und überprüfen Sie die Signaturen, falls verfügbar.

Dank der dualen BIOS-Optionen haben Sie selbst bei einem schädlichen oder fehlerhaften Update in der Regel eine Möglichkeit, Ihr System wiederherzustellen. Das ist zwar eine Erleichterung, dennoch empfiehlt es sich, stets auf authentische und verifizierte Firmware-Updates zu achten.

Zusammenfassung

Das BIOS, mittlerweile in vielerlei Hinsicht durch UEFI ersetzt, bildet seit Jahrzehnten das Rückgrat des PC-Startvorgangs. Es ist für Hardwareprüfungen, Konfigurationen und den Start des Betriebssystems zuständig. Meistens funktioniert es einwandfrei, doch das Herumspielen mit BIOS-Einstellungen oder das Aktualisieren der Firmware kann manchmal Kopfschmerzen bereiten – insbesondere, wenn beim Flashen etwas schiefgeht. Vorsicht und die Verwendung der offiziellen Updates Ihres Mainboard-Herstellers helfen, diese alptraumhaften Bricking-Szenarien zu vermeiden. Sollten Systemprobleme früh beim Booten auftreten, kann eine Überprüfung oder ein Zurücksetzen der BIOS-Einstellungen oder ein Update der Firmware Abhilfe schaffen. Denken Sie daran: BIOS/UEFI ist der Low-Level-Gatekeeper Ihres PCs und benötigt Fingerspitzengefühl.

Zusammenfassung

  • BIOS/UEFI übernimmt die ersten Hardwareprüfungen und das Booten des Betriebssystems.
  • Moderne Firmware ist flexibler und bietet mehr Funktionen als das alte BIOS.
  • Durch Aktualisieren der Firmware können Fehler behoben oder Funktionen hinzugefügt werden, es ist jedoch Vorsicht geboten.
  • Sichern und überprüfen Sie Ihre Firmware, bevor Sie Änderungen vornehmen.

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