Bandbreite ist zwar ein Schlagwort, das oft verwendet wird, aber was bedeutet es wirklich? Besonders wenn man sich nicht mit Netzwerken oder Technik auskennt, kann man leicht verwirrt werden. Sie haben Ihre Internetgeschwindigkeit wahrscheinlich schon in Mbit/s oder Gbit/s angegeben, aber manchmal entspricht sie nicht Ihrer tatsächlichen Geschwindigkeit. Es ist wichtig zu verstehen, was Bandbreite ist, wie sie sich auf Ihre Verbindung auswirkt und welche anderen Faktoren eine Rolle spielen – denn eine höhere Geschwindigkeit allein löst nicht immer alle Probleme.

Was ist Bandbreite?

Die Bandbreite misst im Grunde die maximal mögliche Geschwindigkeit, mit der Daten durch eine Verbindung fließen können. Sie ist nicht unbedingt die Geschwindigkeit, die Sie ständig erreichen, aber sie ist wie die maximale Geschwindigkeitsbegrenzung. Wenn Ihr Tarif beispielsweise 100 Mbit/s vorsieht, ist das das theoretische Maximum. In der Praxis kann es aufgrund von Netzwerküberlastung, Hardware oder anderen Faktoren zu weniger kommen. Und seltsamerweise werben ISPs oft mit höheren Geschwindigkeiten, als die meisten Nutzer tatsächlich erhalten, nur um sich abzusichern – und oft bieten sie sogar etwas mehr an, als die Leitung tatsächlich verkraften kann. Denn Windows muss es einem ja unnötig schwer machen, oder?

Wenn wir uns etwas genauer mit der Technik befassen, wird die Bandbreite in Bits oder Bytes gemessen. Ein Bit ist ein winziges Datenelement, entweder 1 oder 0, während ein Byte aus acht Bits besteht. Deshalb werden Internetgeschwindigkeiten oft in Megabit pro Sekunde ( Mbit /s ) oder Gigabit pro Sekunde ( Gbit/s ) angegeben, Ihre Dateigrößen jedoch in Megabyte ( MB ) oder Gigabyte ( GB ).Und hier wird es verwirrend: Eine 1-Gbit/s-Verbindung entspricht aufgrund des 8:1-Bit-zu-Byte-Verhältnisses tatsächlich etwa 125 MB/s. Denn natürlich muss Windows es Ihnen unnötig schwer machen, oder?

Wenn Sie jedoch herausfinden möchten, warum Ihre Downloads oder Streams nicht so schnell sind, wie die große Zahl vermuten lässt, bedenken Sie, dass es sich bei diesen Zahlen in der Regel um Spitzenkapazitäten und nicht um Dauergeschwindigkeiten handelt. Verschiedene Faktoren können Ihre tatsächliche Übertragungsrate drosseln – wie Netzwerkverkehr, Hardware-Limits oder der Server, mit dem Sie sich verbinden. Dennoch hilft Ihnen das Verständnis der Bandbreite, ein Gefühl dafür zu bekommen, ob Ihre Verbindung für Gaming, Streaming, Downloads, Remote-Arbeit oder was auch immer ausreicht.

Latenz

Ein weiteres Problem, das viele stutzig macht, ist die Latenz – auch „Ping“ genannt. Dabei geht es nicht darum, wie viele Daten übertragen werden können, sondern wie lange eine Anfrage hin und zurück braucht.Überraschenderweise kann selbst eine superschnelle Verbindung mit hoher Latenz zu einem schlechten Erlebnis führen. Stellen Sie sich das wie ein Telefongespräch mit schlechter Verbindung vor – die Stimme klingt verzögert, und ein natürliches Gespräch ist kaum möglich.

Im Internet hängt die Latenz davon ab, wie weit Ihr Signal übertragen werden muss und wie viele Hops es durch verschiedene Router zurücklegt. Beispielsweise kann ein Ping von Europa zu einem Server in den USA 100 ms dauern, während die Nähe zum Server diese Zeit auf 10–20 ms reduzieren kann. In lokalen Netzwerken ist die Latenz in der Regel deutlich geringer, manchmal sogar unter 1 ms. Bei Online-Spielen oder Videokonferenzen macht sich eine hohe Latenz jedoch deutlich bemerkbar, unabhängig von der Bandbreite. Und vergessen Sie nicht: Es ist zwar etwas seltsam, aber selbst die schnellste Glasfaser kann die Latenz nicht eliminieren – nur reduzieren.

Wenn Ihre Verbindung also langsam und verzögert ist, liegt das Problem möglicherweise nicht an Ihrer Geschwindigkeit, sondern an der Latenz. Es ist, als hätten Sie eine sehr breite Autobahn mit einer Mautstelle alle paar Kilometer – die Autos können schnell fahren, aber die Mautgebühren bremsen alle aus.

Durchsatz

Und dann ist da noch der Durchsatz – eine elegante Bezeichnung für die „tatsächlich nutzbare Bandbreite“ zu einem bestimmten Zeitpunkt. Er berücksichtigt Faktoren wie Netzwerk-Overhead, Protokollsignalisierung und ob Geräte diese Geschwindigkeiten tatsächlich erreichen können. Stellen Sie sich das so vor: Ihr SATA-Kabel ist möglicherweise für 6 Gbit/s ausgelegt, aber wenn Ihre Festplatte nur 230 MB/s übertragen kann, ist das auch der Fall. Dies gilt insbesondere für die Übertragung großer Dateien: Ihre Verbindung unterstützt zwar theoretisch hohe Geschwindigkeiten, aber Ihre Hardware oder die Datenquelle kann der eigentliche Engpass sein.

Dies erklärt auch, warum das lokale Kopieren von Dateien manchmal viel langsamer sein kann, selbst wenn Sie für Gigabit-Internet bezahlen, aufgrund von Gerätebeschränkungen oder Netzwerküberlastung. Denn natürlich muss Windows es unnötig erschweren, oder?

Ein klassisches Beispiel

Mussten Sie nach einem Laufwerksausfall auch schon einmal große Datenmengen wiederherstellen? Bei einer externen Sicherung kann die Bandbreite schnell knapp werden. Angenommen, Sie haben ein 100-TB-Backup an einem entfernten Standort mit einer 1-Gbit/s-Verbindung gespeichert – das entspricht nur etwa 125 MB/s. Die Datenübertragung über diese Verbindung würde also mehr als neun Tage dauern. Das ist ziemlich aussichtslos, insbesondere wenn eine schnelle Wiederherstellung erforderlich ist.

Eine gängige Lösung besteht darin, echte Laufwerke einfach einzufahren: Sie werden in einen LKW geladen, zum Rechenzentrum gefahren und dort alles lokal kopiert. So vergeuden Sie keine Zeit mit Warten auf die langsame Remote-Bandbreite, sondern können die Daten mit sehr hoher lokaler Geschwindigkeit übertragen. Die Fahrt wird zum Engpass und nicht die „langsame“ Bandbreite. Schon komisch, aber in einem Setup funktionierte es tatsächlich viel schneller – wer hätte das gedacht?

Zusammenfassung / Was das alles bedeutet

Letztendlich gibt die Bandbreite Auskunft über die maximal mögliche Datenrate, ist aber nur ein Teilaspekt. Latenz und Durchsatz spielen ebenfalls eine große Rolle für die tatsächliche Verbindungsgeschwindigkeit und das Benutzererlebnis. Eine gute Netzwerkplanung berücksichtigt alle drei Faktoren, insbesondere bei großen Datenübertragungen oder Aktivitäten mit geringer Latenz. Und vergessen Sie nicht: Manchmal sind lokale Lösungen besser, als zu versuchen, mehr Geschwindigkeit aus einer langsamen Verbindung herauszuholen.

Hoffentlich bringt dies etwas Licht in die langweiligen, aber wichtigen Dinge. Es geht um eine Art Balance – zu wissen, wann die Bandbreite ausreicht und wann andere Faktoren einen behindern. Normalerweise geht es nicht nur um höhere Zahlen, sondern darum, sicherzustellen, dass das gesamte System reibungslos zusammenarbeitet.

Zusammenfassung

  • Bandbreite = maximale Datenübertragungsrate, oft in Mbit/s oder Gbit/s
  • Latenz = Verzögerung bei der Datenübertragung, auch bekannt als Ping
  • Durchsatz = tatsächlich übertragene Nutzdaten unter Berücksichtigung des Overheads
  • Hardwarebeschränkungen und Entfernung sind genauso wichtig wie die beworbenen Geschwindigkeiten
  • Manchmal überwinden physische Laufwerke und lokaler Zugriff Remote-Bandbreitenengpässe

Drücken wir die Daumen, dass das hilft.