So identifizieren Sie einen Bootsektorvirus
Bootsektorviren verstehen und erkennen
Zu verstehen, was ein Bootsektorvirus eigentlich ist, kann ziemlich verwirrend sein, vor allem, weil sie zu DOS-Zeiten eine große Sache waren. Das Problem dabei? Sie infizieren den allerersten Teil Ihres Speichergeräts – den Bootsektor oder Master Boot Record (MBR).Das bedeutet, sie werden geladen, bevor Windows oder andere Betriebssysteme starten. Wenn Ihr System plötzlich nicht mehr startet oder Sie ein merkwürdiges Verhalten Ihrer Festplatten bemerken, könnte ein Bootsektorvirus im Spiel sein. Und ja, schon das Anschließen infizierter Laufwerke kann den Ärger auslösen, ohne dass Sie auf Links klicken oder E-Mails öffnen müssen. Daher ist es wichtig, diese Viren erkennen und wissen zu können, wie man mit ihnen umgeht, insbesondere seit sie sich zu Bootkits entwickelt haben, die sich zwar besser verstecken, aber trotzdem Ärger verursachen. Sie möchten wahrscheinlich nicht auf einen stoßen, ohne zu wissen, was zu tun ist. Die gute Nachricht ist, dass die meisten Antivirenprogramme diese Infektionen erkennen und entfernen können – sofern sie nicht zu heimtückisch sind. Manchmal ist jedoch die Neuformatierung des Laufwerks oder in extremen Fällen das erneute Flashen des UEFI-BIOS des Motherboards die einzige sichere Lösung, um hartnäckige Malware zu beseitigen. Das ist zwar etwas aufwendig, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht.
So beheben Sie einen Bootsektorvirus in Windows
Achten Sie auf Anzeichen und bereiten Sie sich auf die Fehlerbehebung vor
Normalerweise meldet sich ein solcher Virus beim Systemstart mit einem Fehler, beispielsweise einer beschädigten Boot-Meldung oder einer ungewöhnlichen Festplattenaktivität. Sichern Sie daher nach Möglichkeit alle wichtigen Daten, falls etwas schiefgeht. Halten Sie am besten eine bootfähige Antiviren-Notfalldiskette oder ein entsprechendes Tool bereit. Tools wie Microsoft Windows Defender Offline oder Boot-Scanner von Drittanbietern scannen außerhalb des Betriebssystems. Das ist wichtig, da sich der Virus unter Windows verstecken kann.
Methode 1: Verwenden Sie die in Windows integrierten Tools, um Startdateien zu reparieren
– Booten Sie in eine Wiederherstellungsumgebung. Gehen Sie dazu zu Einstellungen > Update und Sicherheit > Wiederherstellung und wählen Sie den Neustart im Erweiterten Start.- Navigieren Sie dort zu Problembehandlung > Erweiterte Optionen > Eingabeaufforderung.- Führen Sie diese Befehle aus: bash bootrec /fixmbr bootrec /fixboot bootrec /scanos bootrec /rebuildbcd – Diese Befehle reparieren den Bootsektor und erstellen die Bootkonfigurationsdaten neu. Manchmal ändert oder beschädigt der Virus diese, daher hilft eine Reparatur.- Auf einigen Systemen kann „bootrec /fixboot“ einen „Zugriff verweigert“-Fehler auslösen. Wenn das passiert und Sie mit PowerShell vertraut sind, können Sie versuchen, den vorhandenen Bootsektor zu löschen und ihn mit „diskpart“ oder bcdboot neu zu erstellen.
Methode 2: Führen Sie einen bootfähigen Antivirenscanner aus
– Laden Sie ein portables AV-Tool wie ESET SysRescue Live oder Kaspersky Rescue Disk auf einen USB-Stick herunter.- Booten Sie Ihren infizierten Computer von diesem USB-Stick (normalerweise durch Drücken von F12 oder F11 während des Startvorgangs, abhängig von Ihrem Motherboard).- Führen Sie den Scan außerhalb von Windows aus. Natürlich kann sich der Virus verstecken oder stören, wenn das Betriebssystem läuft, aber diese Tools scannen auf einer niedrigeren Ebene.- Folgen Sie den Anweisungen zum Quarantäne- oder Löschvorgang infizierter Dateien.- Bei einigen Setups kann dieser Schritt Glückssache sein; Bootkits können sich ziemlich gut verstecken, geraten Sie also nicht in Panik, wenn nicht sofort alles gelöscht wird.
Option 1: Windows neu formatieren und neu installieren (die nukleare Option)
– Wenn Malware hartnäckig ist und nicht sauber entfernt werden kann, ist möglicherweise eine vollständige Löschung erforderlich. Dabei wird das Laufwerk formatiert, wodurch alle Daten verloren gehen. Stellen Sie sicher, dass Sie vorher alle Daten sichern.- Sie können dies aus der Wiederherstellungsumgebung heraus tun oder einen Windows-Installations-USB/DVD zum Booten verwenden und auf Ihrem Laufwerk Benutzerdefinierte Installation > Formatieren auswählen.- Installieren Sie anschließend Windows neu. Dies garantiert, dass die meiste versteckte Malware entfernt wird, ist aber mühsam.
Option 2: Flashen Sie das BIOS oder UEFI des Motherboards neu
– Manchmal dringt die Infektion bis ins BIOS/UEFI vor, insbesondere bei Bootkits, die eine Formatierung überstehen.- Zum Flashen des BIOS laden Sie die neueste Firmware von der Website Ihres Mainboard-Herstellers herunter und verwenden dessen Tools zum Aktualisieren. Vorsicht: Falsches Flashen kann das Mainboard beschädigen.- Wenn der Virus das BIOS infiziert hat, sollte ein Flashen das BIOS bereinigen. Andernfalls ist ein Austausch des Mainboards möglicherweise die einzige Lösung, was drastische Konsequenzen hat.
Wichtige Details, die Sie beachten sollten
Bei fast allen Bootsektorviren sind die letzten beiden Bytes und 0x55.0xAAFehlen diese, kann der Bootvorgang mit einer Fehlermeldung abgebrochen werden, was auf etwas Verdächtiges hindeutet. Moderne Bootkits infizieren USB-Sticks oder Wechseldatenträger nicht auf die gleiche Weise wie ältere Bootviren. Sie sind zwar intelligent genug, um Wechseldatenträger nicht zu infizieren, können aber dennoch darauf gespeichert werden. Die beste Chance, diese kleinen Biester zu erwischen, ist die Verwendung eines seriösen Antivirenprogramms mit vollständiger Festplattenprüfung, idealerweise im Offline-Modus.
Zusammenfassung
- Bootsektorviren infizieren den Anfang von Speichergeräten und führen zu einem vorzeitigen Start.
- Zu den Anzeichen zählen Startfehler, ungewöhnliches Festplattenverhalten oder ein völliger Bootfehler.
- Zu den Reparaturoptionen gehören das Reparieren von Boot-Dateien, Boot-Scans, Neuformatierung oder BIOS-Reflash.
- Führen Sie immer eine Sicherungskopie durch, bevor Sie tiefgreifende Korrekturen versuchen – es kann schnell etwas schiefgehen.
Zusammenfassung
Bootsektorviren zu entfernen kann mühsam sein, insbesondere wenn sie zu Bootkits weiterentwickelt wurden. Manchmal reicht es aus, den Bootsektor mit „bootrec“ zu reparieren, eine Rettungsdiskette auszuführen oder das System neu zu formatieren. In anderen Fällen erfordert Hardcore-Malware möglicherweise ein BIOS-Flash oder einen Hardware-Austausch. Denken Sie daran: Es geht darum, die Viren frühzeitig zu erkennen und eine erneute Infektion zu vermeiden. Wir drücken die Daumen, dass dies einem Totalausfall vorbeugt.